Kinesiologie einfach selbst anwenden

Kinesiologie: Muskeltest lernen

Wissenswertes über den kinesiologischen Muskeltest

Michaela Philipp: Kinesiologie Innsbruck

Du bist an Kinesiologie interessiert und willst den Muskeltest erlernen oder dich näher darüber informieren? Ich bin Michaela Philipp und habe diesen Artikel für dich zur ersten Orientierung zusammengestellt. Du wirst etwas über Kinesiologie ganz allgemein und den Muskeltest und das Erlernen des Muskeltests erfahren.

Der Muskeltest ist Bestandteil jeder kinesiologischen Ausbildung. Es ist inzwischen schon selbstverständlich geworden, die Kinesiologie und den Muskeltest in einem Atemzug zu nennen – so eng sind sie in unserer Vorstellung miteinander verbunden.

Viele Menschen glauben sogar, dass es die Kinesiologie ohne Muskeltest gar nicht gibt. Das ist jedoch nicht richtig. 

Viele kinesiologische Übungen und Techniken können auch ohne Muskeltest gute Ergebnisse erzielen.

Wenn du mehr dazu erfahren willst, wie du kinesiologische Übungen ohne Muskeltest anwendest, schau doch auf diese Seite:

Was geschieht beim kinesiologischen Muskeltest?

Bevor du einen Muskel zum Testen „verwenden“ kannst, solltest du einige Vortests machen. Diese sind notwendig, um zu erkennen, ob der Muskel „richtig Auskunft gibt“.

Was bedeutet das?

Das menschliche System reagiert auf unterschiedliche Reize aus der Umgebung. Manche dieser Reize tun dem System gut, andere wiederum schaden ihm.

Reize können gut tun oder schaden.

Es gibt auch Reize, die für den einen Menschen neutral sind und bei einem anderen Menschen Stress auslösen.

Vortests

Daher wählt man für die ersten Tests Reize, die ganz allgemein eine positive oder negative Wirkung haben. So kannst du zum Beispiel das Zentralgefäß (Meridian, der über die Körpermitte nach oben zum Mund fließt) in Flussrichtung streichen. Dieser Reiz ist positiv, er aktiviert den Energiefluss im Meridian. Daher sollte der Muskel auf diesen Reiz „stark“ reagieren. Durch diese Reaktion erkennst du, dass das System dieses Vorgehen als angenehm empfindet und der Muskel daher „stark“ ist.

Wenn du das Gegenteil machst (du streichst am Zentralgefäß von oben nach unten), wird der Muskel Stress signalisieren und „schwach“ testen. 

Sonderfälle

Sollte der Muskel anders reagieren, kannst du dich nicht auf seine „Aussage“ verlassen. Das kann verschiedene Uraschen haben, die bearbeitet werden sollten.

Ein Kinesiologe wird vor der eigentlichen Arbeit auch noch andere Test machen. So stellt er sicher, dass ihr beide (du und der Kinesiologe) euch auf das Ergebnis verlassen könnt.

Stress in der Kinesiologie

Wenn alles „normal“ funktioniert, zeigt also ein „schwacher“ Muskel an, dass der Reiz im System Stress verursacht. Dieser Stress kann auch unbewusst sein.

Stress im kinesiologischen Sinn bedeutet, dass das Energiesystem aus dem Gleichgewicht gerät. Wenn so ein Ungleichgewicht besteht, verbraucht das menschliche System mehr Energie als sonst. Es versucht nämlich, das Gleichgewicht wieder herzustellen und gleichzeitig, so gut es ihm möglich ist, weiter zu funktionieren. 

Stress in der Kinesologie bedeutet: Ungleichgewicht.

Weil der Körper ins Gleichgewicht kommen möchte, nennen wir eine Anwendung mit kinesiologischen Methoden auch „Balance“ – wir stellen damit das Gleichgewicht wieder her. 

Gleichgewicht oder Ungleichgewicht?

Wenn ein Muskel gut Auskunft über Gleichgewicht oder Ungleichgewicht im Körper gibt, bedeutet das nicht, dass er jetzt „alle Fragen beantworten“ kann. Die Anwendung des Muskeltests in kinesiologischen Balancen erfordert Übung und Sicherheit.

Der Muskeltest muss richtig erlernt werden

Es ist wie beim Maß-nehmen.

Nur, weil du ein Ergebnis bekommst, heißt das nicht, dass du die Aussage auch richtig einordnen kannst. Stell dir das so ähnlich vor wie beim Schneidern:

Du kannst messen, wie groß der Umfang deines Brustkorbs ist. Dieses Maß wird dir aber nicht helfen, wenn du eine Hose nähen willst. Oder du hast nur die Taille gemessen und auf den Hüftumfang vergessen.

So gehst du mit den Ergebnissen um

Daher ist es wichtig zu wissen, wie du mit den Ergebnissen des Muskeltests umgehst.

Um das zu erlernen, empfehle ich dir: Mach einen Kurs bei einem guten Lehrer. Erfahrungsgemäß brauchst du 

Erst mit der Zeit wirst du die Feinheiten wahrnehmen und dann gut interpretieren können. Geh es also ruhig an und hab Geduld.

Fehlmeinungen und Missverständnisse zum Muskeltest

Immer wieder gibt es Missverständnisse zum Muskeltest.

Worauf du achten solltest, wenn du den kinesiologischen Muskeltest lernen willst:

Wenn du selbst testest, achte auf eine unvoreingenommene Haltung. Alles, was du weißt, kann so sein, wie du glaubst. Es kann aber auch ganz anders sein. Daher bleib achtsam und teste immer mit viel Respekt und Aufmerksamkeit.

Zusammenfassung: Kinesiologie – Muskeltest lernen

Der  Muskeltest ist ein Instrument, das hauptsächlich in der Kinesiologie eingesetzt wird. Es gibt jedoch auch Übungen, die ohne Muskeltest gute Ergebnisse erzielen.

Der Muskeltest zeigt vor allem an, ob ein bestimmter Reiz für das getestete System eine Belastung oder Stress bedeutet – oder eben nicht. 

Um das Ergebnis eines Test gut einordnen zu können und die richtigen Maßnahmen zu treffen, muss der Muskeltest erlernt und viel geübt werden.

Es passiert immer wieder, dass Menschen falsche Erwartungen an die Kinesiologie und den Muskeltest haben, wenn sie beginnen sich intensiv damit zu beschäftigen. Bleib daher offen und kritisch. Dann wirst du mit der Kinesiologie und dem Muskeltest gute Ergebnisse erzielen.